Shiatsu

 

Shiatsu ist eine spezifische Behandlungstechnik japanischen Ursprungs.

Die drei Silben bedeuten in ihrer zusammengesetzten Form Fingerdruck.

Das Wichtigste ist zu fühlen. Fühlen ist nicht chinesische Medizin. Dies ist japanisch. (A. Kishi)

Shiatsu ist Sinnbild für eine Kunst der Berührung, in der Klarheit, Ausgerichtet-Sein und Achtsamkeit der energetischen Begegnung zwischen TherapeutIn und KlientIn zu Grunde liegen. 

Diese Methode betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Seele und Geist, dessen Leben von ständigen Wandlungsprozessen geprägt ist. Gesundheit ist ein dynamisches Gleichgewicht und dann gegeben, wenn der Mensch mit sich und der Umwelt im Einklang ist und seine Lebensenergie (Ki) ungehindert fliessen kann.

Eine grosse oder länger dauernde Abweichung von diesem Gleichgewicht bewirkt eine Störung des Energieflusses, beeinträchtigt die Selbstregulierungsmechanismen und kann zu verschiedensten Symptomen und Beschwerdebildern führen.

 

Einige Anwendungsgebiete

Shiatsu eignet sich für Menschen jeden Alters, zur allgemeinen Gesundheitsförderung und als eigenständige oder ergänzende Therapie bei Beschwerden und Krankheiten. Shiatsu wirkt bei chronischen und akuten körperlichen Beschwerden, bei seelischen Belastungen, Stress, Lebenskrisen und Trauma. Ausserdem kann Shiatsu die Genesung nach Krankheit oder Unfall unterstützen, sowie der allgemeinen Förderung der Gesundheit und der Entwicklung des persönlichen Potenzials dienen. 

Schon in meiner Grundausbildung an der ISS wurde grosser Wert auf Strukturarbeit mit speziellen Wirbelsäulentechniken gelegt (Shin Tai), die häufig effektiver Bestandteil meiner Arbeit sind. 

  • Angst
  • Asthma
  • Burnout
  • Erschöpfung und Energielosigkeit
  • Gelenkprobleme
  • Kinderspezifische Probleme
  • Kopfschmerzen (bis hin zu Cluster-Kopfschmerzen)
  • Krebs (z.B. begleitend bei/nach schulmedizinischen Massnahmen)
  • Lebenskrisen
  • Multiple Sklerose
  • Nervöse Beschwerden
  • Rücken- /Nacken- /Schulterschmerzen
  • Bandscheibenbeschwerden
  • Schlafstörungen
  • Schwangerschaft (jedesmal ein Highlight)
  • Stress
  • Verdauungsstörungen, vegetative Beschwerden
  • Verspannungsschmerzen
  • Wechseljahre-Beschwerden
  • Zyklus-Beschwerden und -Störungen

 

Wirkung

Mit Shiatsu werden die gesunden Kräfte im Menschen auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene angesprochen, unterstützt und gestärkt. Die achtsame und angemessene Berührung stellt den Energiefluss wieder her, löst Blockaden auf und integriert ganzheitlich. Gleichzeitig ermöglicht sie eine Bewusstwerdung der Körperempfindungen und fördert die Ressourcen und Regenerierungsprozesse des Körpers.

 

Während und nach der Behandlung erfahren KlientInnen eine tiefe Entspannung und ein Gefühl von "ganz-sein", von umfassender Belebtheit, Leichtigkeit, Weite, Ruhe, Wärme, Offenheit, Klarheit u. ä.

 

Durch die therapeutische Begleitung über eine bestimmte Zeit mit mehreren Behandlungen verändern sich Energie-, Beschwerde- und Lebensmuster in prozesshafter Weise. Das ergänzende Gespräch trägt dazu bei, gesundheitsschädigende Einstellungen und Verhaltensweisen ins Bewusstsein zu bringen und gesundheitsfördernde Muster nachhaltig zu entwickeln und zu verankern.

 

Behandlungsablauf

Während der Behandlung liegt die Klientin/der Kient in bequemen Kleidern auf einem Futon. 

Der Shiatsu-Behandlung geht eine energetische Befunderhebung voraus, basierend auf Gespräch, Beobachtung und Berührung der energetischen Zonen. So werden Energie-Ungleichgewichte erfasst und das Ziel und der Verlauf der Behandlung bestimmt.

 

Mit spezifischen Techniken (senkrechter Daumendruck, Anlehnen und Einsatz von Ellbogen, Knien, Gelenk-Rotationen, Dehnungen) werden energiearme Bereiche gestärkt, Blockaden gelöst, Muskeln gedehnt und gelockert, Gelenke mobilisiert und so die Lebensfunktionen und der freie Fluss der Lebenskraft unterstützt und harmonisiert. Die TherapeutInnen arbeiten achtsam, in fliessender und kontinuierlicher Bewegung aus der eigenen Körpermitte heraus und in meditativer Stille. Dies erlaubt den KlientInnen „in-sich-hineinzuhorchen“ und den TherapeutInnen, in aufmerksamer Verbindung mit dem Geschehen zu sein und sich laufend an die aktuelle Situation anzupassen. Shiatsu wird so zu einer tiefen, vertrauensvollen Kommunikation ohne Worte und die Behandlung zur „berührenden Kunst“. 

 

Im begleitenden Gespräch werden zudem Anleitungen zu gezielten Körperübungen gegeben, sowie Massnahmen zur selbstverantwortlichen Gesundheitsförderung und -vorsorge besprochen. 

 

Ein paar Kurzfilme zu Shiatsu finden Sie auf der Verbandsseite.
  


Seiki

Seiki bzw. Seiki Soho ist vielleicht die logische Konsequenz, die sich ergibt, wenn jemand nicht nur Schüler von Namikoshi und Masunaga war, sondern vor allem auch 10jähriger Assistent und engster Mitarbeiter Shizuto Masunagas. Das Masunaga- oder Zen-Shiatsu ist der wohl weit verbreitetste Shiatsu-Stil in Europa.

Die Methode des Seiki Soho wurde von Akinobu Kishi sensei 1980 ins Leben gerufen und kontinuierlich weiterentwickelt. In den letzten Jahren widmete ich mich vor allem dem Seiki. So ist mein Shiatsu stark davon beeinflusst.

Seiki Studienreisen führten mich 2011 und 2019 für jeweils drei Wochen nach Japan - zwei Erlebnisse der ganz besonderen Art.

 

Die innere Haltung im Seiki erinnert mich stark an die innere Haltung der Biodynamischen Craniosacral Therapie. Ich sprach darüber öfter mit Kishi. Einmal sagte er mit einem verschmitzten Lächeln und seinem typischen Humor: Craniosacral Therapie kommt vom Seiki...

 

F: "Kishi, was ist Seiki?"

A: "Ich glaube, leerer Raum. Blauer Himmel."

 

Kishi sensei verstarb im Oktober 2012. 

Seine Frau, Kyoko Kishi sensei, führt sein Erbe fort.